22.09.2023, 12:32 Uhr
“Bar oder mit Karte?” In Deutschland halten sich herkömmliche Bezahlmethoden wie Bargeld und die EC-Karte wacker. Doch ist das überhaupt noch zeitgemäß? Fünf Gründe, die gegen eine EC-Karte sprechen.
Die Deutschen gelten als Barzahler-Nation, aber auch die EC-Karte ist hierzulande ein gängiges Zahlungsmittel. Sie belastet das Girokonto umgehend, Beträge werden zügig abgebucht. Das ist zwar praktisch – mittlerweile allerdings nicht mehr die beste Wahl. Andere Zahlmethoden haben inzwischen die Nase vorn, was Sicherheit, Verbreitung und Benefits angeht.
1. EC-Karten bieten selten Vorteile und Boni
Ohne Bargeld bezahlen und den Betrag direkt vom Konto abbuchen lassen – das ist ja ganz nett. Aber mehr Boni oder Vorteile bietet die durchschnittliche EC-Karte in den seltensten Fällen.
Anders ist es bei Kreditkarten: Bei vielen Anbietern profitieren Nutzer beispielsweise von einem erweiterten Käuferschutz, inkludierten Versicherungspaketen, jährlichen Guthaben und mehr. Zusätzlich bieten viele ein Bonusprogramm an, bei dem Karteninhaber mit jeder Transaktion Punkte sammeln und diese anschließend auf verschiedene Weisen nutzen können.
2. Punkte und Meilen sammeln? Nicht mit einer EC-Karte
Bonusprogramme sind ein ganz eigenes Argument gegen eine EC-Karte. Je nach Kreditkartenanbieter können Inhaber nämlich Punkte oder Meilen sammeln. Diese lassen sich als Zahlungsmittel nutzen, in Sachprämien oder Gutscheine eintauschen oder in Statusmeilen bei ausgewählten Airlines umwandeln – ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlichen Girokarten.
Ein solcher Anbieter ist etwa American Express: Hier sammeln Inhaber der Gold Card und der Platinum Card mit jedem umgesetzten Euro einen Membership Rewards Punkt. Bis zum 1. November winkt Neukunden der Platin-Karte sogar ein Willkommensbonus von 55.000 Membership Rewards Punkten, wenn sie in den ersten sechs Monaten 10.000 Euro mit der Karte umsetzen.
Weitere Vorteile der American Express Platinum Card:
- inkludiertes Versicherungspaket
- Teilnahme am Membership Rewards Programm
- jährliches Gesamtguthaben von 760 Euro für Reisen, Entertainment, Shopping und mehr
- Zugang zu Fluhafen-Lounges
- bis zu sieben Karten, Hauptkarte aus Metall
- und vieles mehr
3. Kein Schutz vor Betrug, zum Beispiel bei Online-Käufen
Shopping-Enthusiasten und Kaufhaus-Muffel: Für beide ist Online-Shopping das Mittel der Wahl. Was aber, wenn die Ware nicht ankommt? Oder der Verkäufer sich weigert, bei einem Umtausch das Geld zurückzuzahlen? Girokarten bieten dann in der Regel keinen Käuferschutz – Käufer müssen sich allein mit dem fehlgeschlagenen Kauf herumärgern.
Bei Online-Zahlmethoden wie Paypal oder Klarna hingegen gehört ein erweiterter Käuferschutz oft zum Leistungsportfolio dazu. Auch Kreditkartennutzer profitieren meist in Form eines verlängerten Umtausch- oder Rückgaberechts und sind bei Kartenmissbrauch geschützt. So sind Käufer vor allem bei Interneteinkäufen besser abgesichert, wenn der Ernstfall eintreten sollte.
4. EC-Karten im Ausland? Eine schlechte Wahl
Während Reisende im europäischen Ausland noch fast überall mit der EC-Karte auskommen, bietet sich spätestens bei einer Reise in die USA die Anschaffung einer Kreditkarte an. Dort ist die Zahlung per Kreditkarte generell üblicher, auch Kleinstbeträge werden häufig lieber mit der Plastikkarte als mit Bargeld beglichen.
Abgesehen davon fallen beim Bezahlen mit der EC-Karte oft Fremdwährungsgebühren an. Spätestens am Geldautomaten dürfen Girokarten-Nutzer extra zahlen: Gebührenfrei Bargeld abheben geht nämlich nur mit der passenden Kreditkarte.
Die Barclays Visa Kreditkarte etwa wird weltweit akzeptiert und bietet die Möglichkeit, überall kostenlos Geld abzuheben und gebührenfrei zu bezahlen – und das, obwohl die Kreditkarte kostenlos ist.
- Keine Jahresgebühr
- Bis zu acht Wochen Zahlungsziel
- Weltweite Akzeptanz
Hinweis: Das ist jedoch nicht bei allen Kreditkarten gegeben. Auch einige Kreditkartenanbieter erheben Gebühren für den Auslandseinsatz – vor dem Abschluss sollte also immer das Kleingedruckte gelesen werden.
5. Mobile Payment: Es gibt sicherere Alternativen
Kontaktlos zahlen via Near-Field-Communication (NFC): Das klappt mittlerweile auch mit EC-Karten. Häufig müssen Nutzer aber dennoch ihre PIN an der Kasse eingeben oder unterschreiben. Bessere Alternativen sind mittlerweile die kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten via Smartwatch oder Handy.
Denn hier erfolgt die Freischaltung der Zahlung nicht über die Tastatur des Kartenlesegerätes, sondern zum Beispiel via Fingerabdruck oder Gesichtserkennung – das ist hygienischer. Und: Im Gegensatz zur Zahlung per EC-Karte werden hier keine sensiblen Daten, sondern lediglich sogenannte Tokens übertragen. Dabei handelt es sich um eine Transaktionsnummer, mit der nur die Server von Bezahlnetzwerken etwas anfangen können. Für Datendiebe sind Tokens nicht zu gebrauchen.
Das geht zum Beispiel per Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay mit modernen Smartwatches und Smartphones.
Darum lösen Kreditkarten und Co. die EC-Karte ab
Girokarten halten sich in Deutschland nach wie vor als gängiges Bezahlungsmittel. Immer mehr Gründe sprechen allerdings gegen eine EC-Karte – und für Alternativen wie eine Kreditkarte und Mobile Payment. Besonders das umfangreiche Leistungsportfolio und die Boni von Kreditkarten sowie der gebührenfreie Auslandseinsatz sprechen für sich. Aber auch die Punkte Käuferschutz, Hygiene und Datensicherheit spielen bei der Wahl des Zahlungsmittels eine Rolle: Kreditkarten, Mobile-Payment-Möglichkeiten und andere Bezahldienste haben hier deutliche Vorteile gegenüber einer EC-Karte.
Quelle: NTV