31.08.2023, 13:15 Uhr
Sommerzeit ist auch Insektenzeit. Die kleinen Tierchen können ganz schön lästig sein. Wer ungebetene Gäste loswerden möchte, muss nicht immer gleich zur tödlichen Chemiekeule greifen. Neben Hausmitteln gibt es auch andere Optionen.
Fruchtfliegen, die in der Küche über das Obst herfallen, Motten in den Vorratspackungen oder Ameisen auf der Terrasse – Insekten können einem das Leben ganz schön schwer machen und manchmal auch gefährlich sein. Viele greifen da gleich zu chemischen Mittel. Die bekämpfen allerdings nicht nur die ungebetenen Gäste, sie können auch die eigene Gesundheit oder die der Haustiere gefährden. Es gibt jedoch Alternativen. Welche das sind? Wir stellen sie vor.
Das hilft gegen Fruchtfliegen
Fruchtfliegen tauchen auf, sobald die Temperaturen steigen. Sie lieben vor allem überreifes Obst, auf das die Weibchen ihre Eier ablegen – jedes von ihnen bis zu 400 Stück. Die gute Nachricht: Fruchtfliegen sind nicht gesundheitsschädlich. Nervig sind sie aber dennoch. Meist bringen wir sie schon aus dem Supermarkt mit nach Hause. Damit es gar nicht erst zur Fruchtfliegenplage kommt, sollte Obst im Sommer direkt nach dem Kauf zum Beispiel gründlich abgewaschen und am besten im Kühlschrank gelagert werden.
Sind doch Fliegen in der Wohnung, kann eine selbstgebaute Falle helfen:
- Dafür Wasser und Essig zu gleichen Teilen in ein Glas geben,
- etwas Spülmittel hinzufügen und das Glas in die Küche stellen.
- Der Geruch des Gemischs lockt die Obstfliegen an – und sie ertrinken in dem Glas.
Online und im Einzelhandel gibt es auch fertige Varianten zu kaufen, etwa von Compo.
Der Vorteil: Die Fruchtfliegenfalle der Marke ist frei von Insektiziden und enthält ein natürliches Lockmittel.
Kleidermotten vertreiben: So geht es
Der Lieblingspulli hat plötzlich Löcher? Dann sind vermutlich Kleidermotten Schuld. Die kleinen, silbrig schimmernden Mottenweibchen legen bis zu 300 Eier ab, aus denen nach etwa 14 Tagen die Larven schlüpfen. Diese haben großen Appetit und knabbern bevorzugt Kleidung mit Wolle oder Pelz an. Neben bekannten Klassikern wie Lavendel oder Zedernholz, die die Motten vertreiben sollen, kann es auch helfen, die Kleidung in Plastiktüten zu verpacken.
Eine effektivere Methode, Kleidermotten zu vertreiben, sind Schlupfwespen.
Diese sind ein natürlicher Feind der Motten und werden in Kärtchen geliefert, die im Abstand von drei Wochen in den Kleiderschrank gelegt werden. Die Wespen legen ihre Eier in den Eiern der Motte ab und verhindern so, dass diese schlüpfen kann. Sind keine Motteneier mehr vorhanden, stirbt auch die Schlupfwespe, die übrigens für Mensch und Tier harmlos ist. Schlupfwespen helfen auch bei der Bekämpfung von Lebensmittelmotten.
So verschwinden Wespen wieder
Wespen sind richtig lästig, denn bei jedem Kaffee und Kuchen im Garten, bei jeder Grillparty oder einem Essen auf der Terrasse sind die kleinen Tiere auch gleich am Start und wollen etwas abhaben. Wespen sind aufdringlich und verschwinden nicht wieder von allein. Es gibt aber Mittel, die sie vertreiben. Dazu gehören natürliche, stark riechende Öle wie Teebaumöl oder Zitrone. Allerdings bringen auch Düfte, die Wespen abstoßend finden, nicht immer etwas. Auf keinen Fall sollten Lebendfallen zum Einsatz kommen, denn wildlebende Wespen stehen unter Artenschutz und würden in den Behältnissen sterben. Gleiches gilt auch für Wespensprays.
Die einzige Möglichkeit: Wasser aus der Sprühflasche.
Das soll Regen simulieren, den die Tiere nicht mögen und deshalb von allein verschwinden. Auch vorbeugend kann einiges getan werden. Eine Abdeckhaube für Lebensmittel oder ein “Ablenkungsteller” mit Speisen vom Tisch, von dem sich die Wespen bedienen können, kann zum Beispiel helfen. Da sie vor allem proteinreiche Nahrung lieben, sollten herzhafte Speisen nach dem Essen am besten schnell wieder weggeräumt werden.
Mücken loswerden ohne Chemie
Mindestens genauso lästig wie Wespen sind Mücken. Die lieben die Dämmerung und kommen meist dann zum Vorschein, wenn der Abend ganz entspannt auf dem Balkon oder der Terrasse genossen werden soll. Angezogen werden sie durch den Kohlendioxid unseres Atems. Hausmittel wie stark riechende ätherische Öle sollen die Lösung sein, helfen aber kaum gegen die Biester. Ein wirksames Mittel sind Mückenstecker. Allerdings sind diese ein Biozid, das ein Nervengift enthält, dass wir selbst auch nicht unbedingt einatmen möchten. Wirksamer sind Mückensprays, die ohne chemische Wirkstoffe auskommen wie das Spray Autan Botanicals.
Das enthält Bestandteile des Zitroneneukalyptus und soll Mücken mehrere Stunden lang fernhalten, ohne sie zu töten. Damit die Mücken aber gar nicht erst ins Haus kommen, sind Fliegenschutzgitter eine gute Möglichkeit, die ungebetenen Gäste abzuhalten. Und hat doch mal eine Mücke zugestochen, sind Insektenstichheiler eine Lösung gegen Schwellungen und Juckreiz. Die Stichheiler gibt es in verschiedenen Ausführungen für zu Hause oder als kompakte Variante für unterwegs. Insektenstichheiler arbeiten ausschließlich ohne Chemie, sondern mit Wärme, die nach einem Stich für eine angenehmere Heilung sorgen soll.
Natürliche Insektenmittel: Ameisen loswerden
Ein Picknick im Park oder ein Tag am See – und schon ist es geschehen: Eine Ameise hat sich in die Tasche geschlichen. Aus einigen wenigen Ameisen können schnell viele werden, denn die Tiere verständigen sich über Duftpfade und locken sich so gegenseitig an. In die Wohnung kommen sie durch offene Fenster, Türen und sogar Rohrleitungen. Auch Ameisen können ohne Gift bekämpft werden. Um die Duftspur zu unterbrechen, helfen beispielsweise geruchsintensive Lebensmittel wie etwa Kaffee oder Zitrone.
Wer sich nicht auf Zitrone & Co. verlassen möchte, kann auch zu frei käuflichen Mitteln wie Ameisenpuder greifen. Manche Puder enthalten jedoch Gift, weshalb es besser ist, zu Varianten zu greifen, die aus Kieselgur bestehen. Diese locken die Ameisen an und trocknen sie aus, sind aber für Haustiere und Kinder ungefährlich. Das Puder kann auch gegen Zecken, Silberfische und Flöhe verwendet werden. Für Bienen ist das Ameisenpulver ungefährlich.
Insektenschutz: Besser zu natürlichen Mitteln greifen
Mücken, Fruchtfliegen oder Wespen – Insekten können einem im Sommer das Leben ganz schön schwer machen. Der erste Impuls ist der Griff zum Insektenspray. Das ist jedoch oft keine gute Idee, denn viele herkömmliche Sprays enthalten Biozide, die nicht nur die Tiere töten, sondern auch die eigene Gesundheit und die der Haustiere gefährden, indem sie zum Beispiel die Atemwege reizen. Besser sind natürliche Mittel, die die Tiere vertreiben, statt sie zu töten oder, wenn es nicht anders geht, sie mit Hausmitteln zu bekämpfen.
Quelle: NTV