Sonne satt – darauf freuen sich Urlauber, die im Juni nach Südeuropa reisen. In diesem Jahr erwarten sie vor Ort allerdings eher Regen und Sturm. Viele fragen sich deshalb: Ist der Sommerurlaub jetzt ruiniert?
Überschwemmungen in Italien, Gewitter in Spanien und Sturmböen am Mittelmeer: Viele beliebte Urlaubsorte in Südeuropa sind aktuell von schweren Unwettern betroffen. Und aktuelle Wetter-Prognosen könnten sich das Wettertief am Mittelmeer noch einige Zeit verlängern – mindestens aber rechnen Meteorologen damit, dass Urlauber:innen in Südeuropa bis Mitte Juni wahrscheinlich eine Regenjacke brauchen werden. Und das in Ländern, die allgemein als Sommer-Reiseziele mit Schönwetter-Garantie gelten.
Aus gutem Grund haben viele Deutsche bereits ihren Sommerurlaub im Süden gebucht. Laut einer aktuellen Umfrage der Ferienhausbuchungsplattform „HometoGo“ gehören Kroatien, Italien und Spanien auch in diesem Jahr wieder zu unseren beliebtesten Urlaubsländern für den Sommer.
Statt Vorfreude dürfte bei vielen Reisenden angesichts der aktuellen Wetter-Prognosen allerdings die Verunsicherung steigen: Fällt der Sommerurlaub ins Wasser? Nicht unbedingt. Wir verraten Ihnen, wie Sie das Beste daraus machen können.
Reisen oder nicht reisen?
Die wohl wichtigste aller Fragen: Fahre ich überhaupt los, wenn an meinem Reiseziel für meinen Reisezeitraum schlechtes Wetter vorhergesagt wird? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab. Vor allem aber von der Schwere der zu erwartenden Unwetter vor Ort. Wer eine Reise in eine Region geplant hat, in der Überschwemmungen oder Orkanböen zu erwarten sind, der sollte sich überlegen, die Reise im Zweifel lieber abzusagen.
Aber: Solange das Auswärtige Amt keine Reisewarnung für das Urlaubsziel ausgesprochen hat, bleibt man im Zweifel auf den Kosten der Reise sitzen. Es sei denn, man hat eine entsprechende Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen – oder kann die Reise kostenlos stornieren oder umbuchen. Letzteres bieten seit der Coronavirus-Pandemie immer mehr Veranstalter an.
Aber auch, wenn die Reise kostenlos storniert werden könnte, lohnt es sich nicht immer, sie wegen Schlechtwetter-Prognosen gleich abzusagen. Einerseits ändern sich die Wettervorhersagen vor allem am Meer tagesaktuell oft nochmal – nicht selten zum Positiven – und andererseits kann man auch bei Regen einen schönen Urlaub haben. Mit der richtigen Kleidung und einem Alternativprogramm in Innenräumen lässt sich ein authentisches Südeuropa auch erleben, wenn die Sonne gerade mal nicht scheint.
Südeuropa trotz Regen erleben
Bei Regen kann man beispielsweise ein Museum besuchen, die Shopping-Malls erkunden, eine Tour durch die vielen Restaurants machen und die kulinarischen Spezialitäten des Landes kosten oder auch einfach mal einen Tag in der Unterkunft bleiben – und gemeinsam mit der Reisebegleitung plaudern, was spielen oder ein Buch lesen. Urlaub ist immer das, was wir draus machen – und dazu gehört auch, sich auf unterschiedliches Wetter einzulassen, statt die Reise regelrecht den Bach runtergehen zu lassen.
Und dennoch gehört zur Wahrheit auch, dass Regen gerne mal auf die Stimmung drückt. Vor allem dann, wenn wir von unserem Strandhotel in Spanien oder Italien auf das stürmische Meer schauen, statt bei Sonne satt in den Wellen zu springen, während in der Heimat Traumtemperaturen herrschen. In Deutschland soll es nämlich erstmal sonnig und trocken bleiben.
Wer seinen Sommerurlaub auch noch nicht gebucht hat, für den lohnt es sich deshalb, über einen Urlaub im eigenen Land nachzudenken, statt in den Süden zu fliegen. Trocken bleiben soll es in den nächsten Wochen, aber auch in den Regionen rund um Großbritannien, Nordfrankreich, Benelux bis nach Polen und Tschechien. Um es einmal positiv auszudrücken, bieten sich damit in diesem Jahr neue Möglichkeiten für einen Sommerurlaub, den man so vielleicht noch nicht erlebt hat.
Quelle: wetter.net, HometoGo-Studie
Quelle: Stern