Die Deutsche Bahn hat der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ein neues Angebot vorgelegt. Bis man dieses bewertet habe, werde es zu keinem weiteren Streiks kommen, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit.
Die Deutsche Bahn hat in den Tarifverhandlungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ein neues Angebot vorgelegt. Es sehen Lohnerhöhungen von bis zu zwölf Prozent sowie eine Laufzeit von nun 24 Monaten vor, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Die erste lineare Lohnerhöhung soll es demnach bereits im Dezember dieses Jahres geben, die zweite soll dann im August nächsten Jahres folgen.
Die Deutsche Bahn zahlt mehr Lohn und Inflationsausgleich
Die Bahn bietet darüber hinaus einen Inflationsausgleich in zwei Schritten von insgesamt 2850 Euro in diesem Jahr an. Der Konzern hatte seit Dienstag in der vierten Runde mit der EVG gehandelt. Er bat die Gewerkschaft nun um eine Rückmeldung zu dem Angebot bis zum kommenden Dienstag.
Die EVG erklärte, es handle sich um ein „neues, verbessertes Angebot“ der Bahn. „Dieses werden wir nun in Ruhe bewerten und uns dann dazu äußern“, erklärte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. Ziel sei es, die Tarifverhandlungen in der kommenden Woche fortzusetzen. „Arbeitskämpfe können wir bis dahin ausschließen.“
Beide Tarifparteien verhandelten seit Dienstagnachmittag in der vierten Runde für rund 180 Beschäftigte bei der DB. Vor Beginn hatte die EVG erneut ihre Streikbereitschaft bekräftigt. Gleichzeitig zeigte sie aber auch Einigungsbereitschaft. „Wir wollen inhaltlich vorankommen“, versicherte Loroch am Dienstag. Deshalb habe die EVG der Bahn bereits signalisiert, dass sie zu einem weiteren Termin im Juni bereit sei. „Wir wollen bis zum Sommer fertig werden und drücken deshalb aufs Tempo.“
Die Bahn war bisher zu Lohnerhöhungen von bis zu zehn Prozent ab März 2024 und zu Einmalzahlungen in diesem Jahr bereit. Sie möchten eine Laufzeit von 27 Monaten. Die EVG hatte im Tarifstreit für Mitte Mai zu einem 50-stündigen Warnstreik aufgerufen. Nach einem vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am Main erzielten Vergleich mit der Bahn legte sie den Ausstand vorerst fest. Davor hatte die Gewerkschaft zweimal bei der DB gestreikt.
Quelle: Stern