Das Kreuzfahrtschiff “Viking Orion” sollte mit rund 800 Passagieren zum Jahreswechsel mehrere Häfen in Australien und Neuseeland ansteuern. Stattdessen saß das Schiff eine Woche auf See fest, da sich am Rumpf Mikroorganismen gebildet hatten.
Eigentlich wollten sie den Jahreswechsel mit einer Kreuzfahrt von Neuseeland nach Australien begehen – aber dann wurde die Traumreise zum Albtraum: Wegen eines Befalls mit Mikroorganismen am Rumpf ihres Schiffes durften die rund 800 Passagiere der „Viking Orion“ seit einer Woche nicht an Land gehen.
An der Außenwand des Luxusliners habe sich “maritimer Bewuchs” gebildet, sogenanntes Biofouling, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP. Dabei handele es sich mutmaßlich um einen Pilzbefall. Eine solche Ansiedlung von Organismen kann zur Einschleppung und Verbreitung nicht-einheimischer Arten führen. Australien hat sehr strenge Regeln unter anderem in puncto Biosicherheitsrisiken, um seine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.
Vier Häfen verweigerten dem Kreuzfahrtschiff das Anlegen
Nachdem das Schiff am zweiten Weihnachtstag in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington in See gestochen war, verweigerten gleich vier Häfen das Anlegen: Christchurch und Dunedin auf der Südinsel sowie Hobart im australischen Tasmanien und Adelaide in Südaustralien. Bevor das Schiff Kurs auf Melbourne nehmen durfte, musste es zunächst außerhalb australischer Gewässer von professionellen Tauchern gereinigt werden – etwa 22 Kilometer vor der Küste der Stadt Victor Harbor.
“Das Schiff muss einer Rumpfreinigung unterzogen werden, um das Biofouling zu entfernen und zu verhindern, dass potenziell unerwünschte Meeresorganismen vom Schiff eingeschleppt werden”, zitierte AAP das Ministerium für Fischerei. Mittlerweile ist die Viking Orion aber laut der Webseite vesselfinder.com auf dem Weg nach Melbourne.
Obwohl das Schiff mehrere mäßige Stopps an Land auslassen musste, um die erforderliche Säuberung erforderlich, werde es voraussichtlich am Dienstag seine Fahrt auf der geplanten Reiseroute fortsetzen, teilte die Reederei Viking Cruises mit. Der Kapitän entschuldigte sich bei den Gästen. Sie sollen später für die ausgefallenen Landgänge entschädigt werden.
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Die Gäste an Bord sind vom Verlauf ihrer Reise enttäuscht. Kenn Heydrick, ein Tourist an Bord, sagte der BBC: „Die Frustration und Wut unter den Passagieren wächst.“ Zwar habe die Mehrheit versucht, das Beste aus der Situation zu machen, dennoch trauere man den ausgefallenen Ausflügen hinterher. „Ich habe wiederholt geweint, sowohl wegen des finanziellen Schadens nach zwei Jahren Sparen, als auch wegen des Verlusts von Erinnerungen und Erfahrungen“, schreibt ein anderer Urlaubern auf Twitter. Sie bezeichnet die Kreuzfahrt als “Höllentrip”.
Quellen:BBC
Quelle: Stern