Ein riesiges Frachtflugzeug von Boeing hat beim Abheben in Italien ein Teil des Fahrwerks verloren, wie ein Amateurvideo zeigt. Trotzdem flog der umgebaute Jumbojet über den Atlantik und wurde auf flightradar24.com von Tausenden verfolgt.
Der östlich der süditalienischen Stadt Taranto liegende Flughafen war am Dienstag Schauplatz eines ungewöhnlichen Zwischenfalls. Als eine Cargo-Maschine vom Typ Dreamlifter gerade abgehoben hatte, löste sich nur Wenige Sekunden aus geringerer Höhe von einem der Fahrwerke ein Rad. Ein Amateurfilmer hat den Start in einem knapp einminütigen Clip festgehalten, den er auf Twitter hochgeladen hat.
“Eine von Atlas Air betriebene Boeing 747 Dreamlifter (N718BA), die am Dienstagmorgen (11.10.22) von Taranto (IT) nach Charleston (USA) gestartete, verlor beim Start ein Rad des Hauptfahrwerks”, heißt es dazu auf dem rumänischen Twitter- Konto “Bordkarte”.
Ähnlich wie bei der „Beluga“ von Airbus kann mit diesem Spezialflugzeug ein ganzes Rumpfsegmente ohne große Zeitverzögerung zum Standort der Boeing 787 nach Everett in Washington State und Charleston im Bundesstaat South Carolina geflogen werden.
Rumpfteile auf dem Luftwege zur Endmontage
Bei der Produktion des Langstreckenjets 787 hatte Boeing neue Wege eingeführt und die Fertigung von Baugruppen auf 150 Firmen weltweit ausgelagert. So werden zum Beispiel neben den vorderen Kabinenteilen aus Japan das Höhenleitwerk und der mittlere Rumpfteil von der Firma Alenia aus Italien eingeflogen.

Der Endanflug von 5Y4231 auf dem Weg von Taranto nach Charleston
© Flugradar24.com
Die Piloten des Fluges mit dem Kürzel 5Y4231 setzen am Dienstag ihren Flug trotz des Radverlustes in Richtung Transatlantik fort und landen nach elf Stunden Flugzeit in Charleston auf der Piste 15 – ohne Probleme, wie weitere Posts auf Twitter zeigen.
Das beim Start in Taranto verlorene Rad wurde inzwischen gefunden. Es hatte den Flughafenzaun durchbrochen “und wurde aus einem Weinberg neben dem Flughafen geborgen“, schreibt die Website “Luftfahrt Harald“.
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Quelle: Stern