Einem US-amerikanischen Touristen ist ein Mitternachtssnack in Rom teuer zu stehen. Weil er an einem falschen Ort ein Eis aß, muss er nun tief in die Tasche greifen.
Es war vermutlich das teuerste Eis seines Lebens: Ein US-Amerikaner musste in seinem Rom-Urlaub eine Strafe von 450 Euro zahlen, weil er nachts auf der Treppe eines historischen Brunnens ein Eis gegessen hatte. Das berichtet unter anderem die italienische Zeitung “La Repubblica”.
Rom: Tourist muss 450 Euro Strafe zahlen, weil er an einem Brunnen Eis gegessen hat
Demnach soll der 55-Jährige am Wochenende in der Nacht von Freitag auf Samstag auf der Treppe des 1589 erbauten Brunnens „Fontana dei Catecumeni“ gesessen haben, um ein Eis zu essen. Eine Polizeistreife bemerkte stirbt offenbar und forderte ihn auf, die Treppe des Brunnens zu verlassen, da der eigentlich beliebte Touristenort in der Nacht gesperrt ist. Die Regel soll den historischen Bau vor Trinkgelagen schützen.
Da sich der Mann weigerte, brummten die Beamten ihm ein Ordnungsgeld in Höhe von 450 Euro auf, wegen des Verstoßes gegen die öffentlichen Anstandsregeln.
Wie „La Repubblica“ weiter berichtet, sagte der Mann, er habe nicht gewusst, dass er gegen das Verbot des Essens, Trinkens und Sitzens an Roms Brunnen verstieß. Dieses Verbot war Teil einer Reihe von Regeln, die die damalige Bürgermeisterin Virginia Raggi 2017 eingeführt hatte, um den Anstand in der italienischen Hauptstadt wiederherzustellen.
Schon seit 1946 strenge Regeln, um Roms historische Altstadt zu schützen
Rom ist sehr bemüht, die Bauwerke der historischen Altstadt zu schützen. Bereits 1946 traten die ersten Regeln in Kraft, die eine Abnutzung der alten Bausubstanz verlangsamen oder verhindern sollten. Inzwischen wurden diese Regeln mehrfach aktualisiert. Somit ist es heute beispielsweise auch nicht erlaubt, Koffer oder Kinderwagen historische Treppen herunterzuziehen. Ebenso verboten ist das Herumlaufen mit nacktem Oberkörper und das Baden in den historischen Brunnen. Sogar der römische Brauch, die Wäsche zum Trocknen zwischen den Gebäudegebäuden aufzuhängen, wurde eingeschränkt.
In den vergangenen Jahren sind die Regeln noch einmal verschärft worden. Seit 2018 etwa ist es verboten, sich auf der Spanischen Treppe hinzusetzen. Ein US-Amerikaner wurde im Juni dieses Jahres zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er die Treppe eines E-Scooters heruntergeschleudert und so einen Schaden von 25.000 Euro verursacht hatte.
Zwei Wochen zuvor war ein Tourist aus Saudi-Arabien mit seinem Maserati das Unesco-Weltkulturerbe heruntergefahren und hatte ebenfalls Schäden an der Treppe hinterlassen.
Quellen: La Republica, Der Wächter
Quelle: Stern