23.08.2022, 10:42 Uhr
In jungen Jahren stehen Themen wie Altersvorsoge und Wohneigentum meist nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Doch wer zum Beispiel mit einem Bausparvertrag früh anfängt, hat später einen großen Vorsprung.
Ausbildungs- und Studienplätze, das Ziel der nächsten Reise, die Location für die Party am Wochenende – junge Menschen haben viele Themen im Kopf. Gehören auch wichtige Dinge wie Altersvorsorge und Wohneigentum dazu? Selbst wenn sie mit Anfang 20 überhaupt nicht spannend klingen? Das wäre natürlich ideal. Denn wer schon früh damit anfängt, hat sich einen enormen Vorteil erspart, wenn die Angelegenheit später akut wird. Das funktioniert sogar schon mit kleinen Summen, die über die Zeit zu einem richtigen Vermögen anwachsen können. Wer dagegen erst spät einsteigt, muss mehr Geld zur Seite legen, um das gleiche Ziel zu erreichen.
Diese Vorteile bietet ein Bausparvertrag
Auch wenn man es im ersten Moment nicht glauben mag: Bausparen ist auch und gerade etwas für junge Leute. Denn die Anbieter und der Staat locken mit attraktiven Konditionen. Die Idee dahinter: Wer bereits früh an seine Vorsorge und die Finanzierung seines Lebensstils in späteren Jahren denkt, muss sich keine Sorgen machen. Doch warum könnte gerade dafür ein Bausparvertrag die richtige Anlageform sein?
- Eigenkapital ansparen: Mit einem Bausparvertrag legt man regelmäßig etwas Geld beiseite, um in einigen Jahren das Kapital – etwa für eine Wohnung oder ein Haus – nutzen zu können.
- Günstiges Darlehen sichern: Wer einen Bausparvertrag unterschreibt, sichert sich schon jetzt die Zinsen auf ein späteres Darlehen. Das schützt vor steigenden Kreditzinsen.
- Fürs Alter Vorsorgen: Die eigene Immobile ist eine der besten Altersvorsorgemaßnahmen überhaupt, weil man keine Miete zahlen muss. Ein Bausparvertrag, mit dem Mann erst Eigenkapital ansparen und dann ein günstiges Darlehen erhält, hilft bei diesem Vorhaben.
So profitieren junge Bausparer ganz besonders
Bausparer allgemein und junge Bausparer im Speziellen profitieren, aber noch weiteren von Vorteilen: Prämien vom Staat, zusätzliches Geld vom Chef und Bonuszahlungen vom Anbieter – um nur einige zu.
- Wohnungsbauprämie: Der Staat legt jährlich einen Betrag zur eigenen Sparleistung dazu – ganz simpel. Die Höhe der Zulage beträgt 10 Prozent der erzielten jährlichen Spareinlagen. Allerdings ist bei maximal 70 Euro für Alleinstehende und 140 Euro für Paare Schluss. Wichtig sind dabei die Einkommensgrenzen, denn Gutverdiener erhalten keine Prämie. Die Grenzen liegen für Alleinstehende bei einem zu versteuernden Einkommen von 35.000 Euro im Jahr, für Verheiratete oder Verpartnerte bei 70.000 Euro.
- Vermögenswirksame Leistungen (VL): Damit greift der Arbeitgeber Angestellten seinen beim Sparen unter die Arme. Es gibt von vielen Köchen bis zu 40 Euro pro Monat – also 480 Euro pro Jahr – zusätzlich zum Gehalt. Wenn der Arbeitgeber keine VL oder weniger als 40 Euro zahlt, kann man den Betrag selbst zahlen oder aufstocken.
- Arbeitnehmersparzulage: Zusätzlich zum Arbeitgeber beteiligt sich auch der Staat an der Vermögensbildung von Arbeitnehmern. Erhält dieser eine VL (oder zahlt diese selbst), gibt es eine Förderung von 9 Prozent auf diese Summe. Aber auch hier gibt es Grenzen, die bei einem zu versteuernden Einkommen von 17.900 Euro (Alleinstehende) und 35.800 Euro (Paare) liegen. Damit werden auch eher kleinere Einkommen unterstützt.
- Junge-Leute-Bonus: Viele Bausparanbieter versprechen jungen Kunden einen Bonus. So gibt es etwa bei Schwäbisch Hall eine Einmalzahlung von 200 Euro für das Bausparguthaben, wenn man bei Vertragsabschluss unter 22 Jahre alt ist. Im Bauspartarif FuchsStart gibt es sogar einen höheren Guthabenzins von 0,24 Prozent (statt nur 0,1 Prozent). Zusätzlich entfallen die Kontoführungskosten.
- Finanzspritze von anderen: Ein Geldgeschenk zum Geburtstag kommt immer gut an. Großeltern oder Paten können direkt einen Betrag auf das Bausparkonto einzahlen und so dem jungen Bausparer dabei helfen, sein Sparziel schneller zu erreichen.
Junge Bausparer können einen weiteren enormen Vorteil nutzen: Bis zum 25. Lebensjahr gibt es keine Zweckgebundenheit des Bausparguthabens an eine Immobilie. Das heiß konkret: Nach einer Sparphase von etwa sieben Jahren steht das angesparte Geld zur freien Verfügung. Das macht auch Bausparen für junge Leute dann sinnvoll, wenn sie später vielleicht gar nicht bauen oder eine Wohnung kaufen wollen.
Fazit: Bausparen auch für junge Menschen lohnend
Wer nicht ewig Miete zahlen und später in seinen eigenen vier Wänden leben möchte, wer Sorge vor steigenden Zinsen und damit vor einem teuren Immobilienkredit hat und wer nicht völlig unbedarft in einer unsicheren Zukunft gehen möchte, greift zu Bausparvertrag. Denn diese Art der Geldanlage bietet mehr als bloßes Sparen: Zulagen vom Staat, Prämien vom Arbeitgeber und ein späteres Darlehen, dessen Zinsen man jetzt schon kennt.
Alternative: ETF-Sparplan für volle Flexibilität
Wer mit Bausparvertrag bildet Kapital und von den genannten (staatlichen) Zuschüssen profitieren möchte, muss das Guthaben später für den Kauf, den Bau oder die Renovierung einer Immobilie nutzen, wenn er oder sie älter als 25 ist. Für das angeschlossene Darlehen gilt das sowieso.
Wesentlich flexibler sind andere Formen der Geldanlage, die zudem höhere Zinsen abwerfen. Besonders beliebt sind derzeit sogenannte ETF-Sparpläne, wie sie etwa Smartbroker anbietet. So lässt sich recht bequem und schon mit kleinen Summen in Aktien investieren. Bereits ab 25 Euro pro Monat ist man dabei.
ETFs sind Aktienfonds, die Aktienindex nachbilden, das eingesetzte Geld also über mehrere Aktienunternehmen streuen. Vor allem globale Indizes wie der MSCI World sind beliebt, weil sie breit gestreut sind und das Risiko damit reduzieren. Gleichzeitig hat man aber die Renditechancen, die der Wertpapiermarkt gegenüber einer fest verzinsten Anlage – etwa Bausparen – bietet.
Gekaufte Fondsanteile lassen sich jederzeit wieder verkaufen und so zu Geld machen. Dabei gilt allerdings der aktuelle Kurs. Je nach Zeitpunkt macht man damit auch nicht unbedingt Gewinn. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren sieht das aber in der Regel anders aus. ETF-Sparpläne sind also fürs langfristige Sparen gedacht – keineswegs für Aktienspekulationen. Trotzdem gilt: Man kann immer an sein Geld ran und mit diesem Geld dann natürlich anstellen, was man will.
Quelle: NTV