Vor 150 Jahren begannen Pioniere, die Berge mit einem neuen Verkehrsmittel zu schließen: mit der Zahnradbahn. Der Schweizer Ingenieur Niklaus Riggenbach entdeckte in den 1860er Jahren, dass Züge selbst extreme Steigungen überwinden können, wenn ein gezähntes Rad unter der Lokomotive in eine Zahnstange in der Mitte des Gleiskörpers zwischen den Schienen greift. Seine am 21. Mai 1871 eröffnete Vitznau-Rigi-Bahn gilt als die erste Zahnradbergbahn Europas.
Dieser Zug beflügelte den Tourismus in der Zentralschweiz hoch über dem Vierwaldstättersee. Schon 1874 beförderte die Zahnradbahn 50.000 Gäste in einem Jahr. Die Region um das Bergmassiv wurde zu einem der Reiseziele in den Alpen.
Die Zahnstangen, die Riggenbachs Ingenieure damals verlegten, sind noch heute in Betrieb. Zum 150-jährigen Jubiläum wurde sogar die legendäre Lokomotive Nr. 7 aus dem Verkehrshaus in Luzern, dem größten Technikmuseum der Schweiz, geholt und wieder flott gemacht.
Der 1873 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur gebaute Oldtimer dampfte in diesem Jahr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 7,5 km/h wieder auf die Rigi.
In Zeiten der Hochgeschwindigkeitszüge haben Bergbahnen heute einen ganz besonderen Reiz: Bei keinem anderen Verkehrsmittel gehen Langsamkeit und Landschaft eine so harmonische Verbindung ein.
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Quelle: Stern