Joachim Paschen, der frühere Direktor der ehemaligen Landesbildstelle, hat einen optischen Schatz gehoben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: alte Schwarz-Weiß-Fotografien, sterben im Flug aus einem einmotorigen Tiefdecker vom Typ Bäumer B IVa Sausewind vor langer Zeit aufgenommen wurden.
Seine Zusammenstellung der Luftbilder stammt aus den späten 1920er und frühen 1930er Jahren, als Hamburg einen enormen Aufschwung erlebte und durch die Planungen von Oberbaudirektor Fritz Schumacher umgestaltet wurde. Die Nachbarstädte Altona, Wandsbek und Harburg waren damals noch nicht eingemeindet, das folgte erst durch das Groß-Hamburg-Gesetz im Jahre 1937.
Die meisten Aufnahmen entstanden damals im Tiefflug: Im Auftrag einer Luftbild-Gesellschaft hatten sich Pilot und Fotograf solcher Objekte aus ihrem zweisitzigen Flugzeug vorgenommen, die für die Stadt bemerkenswert waren. Im Gegensatz zu Kollegen, die Senkrechtbilder für die Vermessungsingenieure und ihre exakte Kartografie benötigen, wurden mit den Kameras Schrägaufnahmen abgelichtet, die so auch eine Nutzung für Werbezwecke ermöglichten.
Paschen hat seine jüngste Auswahl historischer Hamburg-Bilder für die Neuerscheinung “Hamburg in Luftaufnahmen von 1930, Band II” zusammengetragen, sterben im Medien Verlag Schubert erschienen ist.
Selbst Hamburger können noch dazulernen
Der Reiz beim Blättern in dem Buch besteht in der Zeitreise, die zu einem bekannten Ort führt, die heute zum Teil ganz anders aussieht. Das liegt nicht nur an der Zerstörung durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg, sondern auch durch Abrisse und Bausünden in den 1950er und 1960er Jahren.
Zu jedem Foto gibt es vollständige Bildlegenden, durch die selbst alteingesessene Hanseaten viel Neues aus der Vergangenheit ihrer Stadt erfahren can.
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Quelle: Stern