Das Projekt Gerys 4.7 haben wir bereits bei YACHT online vorgestellt. Hier der Link und weiter unten sterben Texte erneut einkopiert. Mittlerweile hat die YACHT-Testredaktion die Initianten, die Brüder Erwan (der Bootsbauer) und Raphaël (der Konstrukteur) Censier, auf der Halbinsel Quiberon in der französischen Bretagne besucht und ihr neues Fluggerät ausprobiert. Den ausführlichen Testbericht bringen wir in einer der kommenden Ausgaben der YACHT.
Vorab nur so viel: Das Folien mit der Gerys 4.7 gestaltet sich leicht und simpel. Alles, was es braucht, sind mindestens zehn Knoten Wind. Mit ausgerolltem Code Zero und etwas Feingefühl lässt sich die zum Abheben benötigte Geschwindigkeit (etwa 7 Knoten Speed) leicht erreichen. Dann geht die Flunder hoch. Einzustellen braucht der Segler dazu gar nichts. Die seitlich abstehenden J-Foils haben festen Anstellwinkel, und auch das Ruderblatt mit den Höhenrudern ist fix. Denkbar einfach alles. Unser Fotograf Pierrick Contin war mit seiner Kamera beim Testtermin dabei. Eine kleine Auswahl seiner Fotos gibt es in der Galerie.
Gerys 4.7 im YACHT-Test
Bilder










Zwei Jahre lang haben Erwan und Raphaël Censier an der Konstruktion getüftelt, haben mit modernen CFD-Programmen simuliert und alle möglichen Strukturberechnungen durchgespielt. Jetzt haben die jungen Bretonen aus der Region Erdeven ihr erstes Boot vom Typ Gerys 4.7 fertiggebaut und segeln – oder besser fliegen damit. Denn die 4,70 Meter lange Jolle wird im Standard mit großen S-Foils ausgestattet, die seitlich aus dem Rumpf herausgestoßen werden. Damit und mit Aufzügen am Ruderblatt kann das Boot bereits ab zwölf Knoten Wind komplett abheben. Sollte der Wind zum Folien zu schwach oder gegebenenfalls zu stark sein, werden die Tragflächen ganz einfach vollständig aufgeholt. Mit ihrem zentralen Steckschwert bleibt die Gerys 4.7 dann immer noch frei segelbar. Auch zum Ein- und Auswassern oder zum Beachen werden die Folien eingezogen.
Die Konstruktion von Naval-Architekt Raphaël Censier mit ihrem ausgegrägten konkaven Unterwasserschiff ist besonders spannend. Damit WIRD sterben Einrumpf-Jolle faktisch zum Katamaran mit Einer ungewöhnlich stabilen Schwimmlage. Das soll es insbesondere Anfängern und Kindern leicht machen, mit dem Boot zu segeln und sich langsam ans Thema Folien heranzutasten. Aber auch sonst bleibt das Konzept der Gerys 4.7 denkbar einfach. Es gibt für die Tragflächen keine dynamischen Trimm- und Verstellmöglichkeiten. Und das einfache Rigg mit Selbstwendefock ist auch einhand noch leicht zu bedienen. Im Foil-Modus soll das Boot leicht gegen 20 Knoten Speed erreichen können, der aktuelle Rekord liegt bei 23,5 Knoten.
Das Cockpit ist groß genug, dass bis zu drei erwachsene Personen oder bis zu fünf Kinder gut und sicher damit segeln can. Zusätzlich zur Grundausstattung ist auch ein rollbarer Code Zero erhältlich, der an einem aufgesteckten Bugspriet gefahren wird. Die Brüder Censier wollen ihre Gerys 4.7 jetzt auch einer breiten Käuferschicht anbieten und das Boot in Serie bauen. Der Rumpf entsteht als GFK-Konstruktion hergestellt im Vakuum-Infusionsverfahren. Die langen S-Folien sind aus einem äußerst starken Kohlefaser-Epoxid-Verbund gebaut. Der Preis für die Gerys 4.7 beträgt 25.450 Euro brutto (inklusive Segel und Foils). Der Link zur Webseite:
https://www.gerys.fr
Technische Daten Gerys 4.7 |
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Rumpflänge |
4,70 m |
Breite (nur Rumpf ohne Folien) |
1,84 m |
Tiefgang mit Schwert |
1,20 m |
Gewicht segelfertig |
140 kg |
Segelfläche am Wind mit Selbstwendefock |
15,0qm |
Konstrukteur |
Raphael Censier |
Preis |
25.450 Euro (inkl. 19 % Mehrwertsteuer) |
Quelle: www.yacht.de