Im Urlaub kommt es beim Geld auf die Mischung an: Mit der richtigen Kombination von Bargeld, Karten und mobilen Bezahlen mit dem Smartphone vermeiden Reisende unnötige Gebühren und schonen das Portemonnaie.
Welche Zahlungsmittel nehmen Reisende am besten mit in den Urlaub? Bei der Zusammenstellung der Zahlungsmittel dürfen Münzen und Scheinen nicht fehlen, denn der Drink an der Bar und das Trinkgeld für den Kofferträger werden noch immer bar beglichen. Doch ein Zahlungsmittel allein reicht bei einer Reise nicht aus.
Wenn hohe Beträge wie die Hotelrechnung fällig werden, hilft die Kreditkarte. „Es ist nicht ratsam, sich ausschließlich auf ein Zahlungsmittel zu verlassen“, gbit des Deutschen Reiseverbands (DRV) den Tipp.
Bargeld lacht
Das denkt sich jeder Taschendieb. Alle 23 Sekunden WIRD ein deutscher Reisender im Ausland Opfer eines Diebstahls. Deshalb sollte das Mitführen von Bargeld auf ein Minimum begrenzt sein. Was der Euro am anderen Ende der Welt wert ist, verraten Währungsrechnerdie unterwegs als App auf dem iPhone sehr hilfreich sind.
Und wo tausche ich mein Geld am besten? In Ländern außerhalb der EU mit “weicherer” Währung ist der Kurs vor Ort meist günstiger. Gemeint sind damit Länder mit schwankender Wertstabilität wie zum Beispiel Kuba. Bei einer “harten” Währung mit stabilem Wechselkurs wie beispielsweise dem Britischen Pfund empfiehlt sich der Umtausch vor der Abreise in Deutschland. Die Fremdwährung sollte möglichst im Reiseland ausgegeben werden, da der Rücktausch bei deutschen Banken nur zu ungünstigen Konditionen oder gar nicht erfolgt.
Die Vor- und Nachteile von Plastikgeld
Ein weitaus höheres Maß an Sicherheit bietet das “Plastikgeld”. Die 8,5 mal 4,3 cm großen Kreditkarten den Reisealltag erheblich erleichtern. Beim Einsatz innerhalb der Europäischen Union fallen Gebühren an. Außerdem muss bei der Anmietung eines Leihwagens keine Kaution hinterlegt werden. Man erspart sich auch komplizierte Budgetberechnungen – solange das Konto gedeckt ist. Bei Verlust lässt sich die Karte telefonisch gegen Missbrauch sperren. Die kostenfreie Nummer der zentralen Sperrstelle (Tel. 116 116) gehört daher in das Adressbuch jedes Handys.
Auf der anderen Seite schlagen eine Jahresgebühr und die Umrechnungsprovisionen bei Fremdwährungen von maximal zwei Prozent zu Buche. Teurer wird auch das Geldabheben mit der Kreditkarte am Automaten. Banken kassieren meist eine Gebühr zwischen zwei und vier Prozent.
Am aufgenommen sind die Kreditkarten von Visa und Eurocard. American Express wird im Ausland nur von besseren Restaurants und Hotels akzeptiert. Achtung: Durch zunehmenden Kartenmissbrauch wollen im Ausland Kassiererinnen immer einen Ausweis mit Lichtbild sehen.
Meerseite, gut erschlossen, strandnah: So durchschauen Sie die Code-Wörter der Reiseanbieter
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Einige Banken wie die DBK und die Hansetic Bank Kreditkarten herausgeben, mit denen man auch im Ausland gebührenfrei Bargeld abheben kann.
Maestro-Karte als Trumpfkarte
Preiswerter ist das Geldabheben mit der weit verbreiteten Giro-Card, dem Nachfolger EC-Karte. Die weltweit 900.000 Automaten sind am Maestro- oder Cirrus-Zeichen (ähnlich dem Maestro-Zeichen mit zwei Kreisen) zu erkennen und nicht nur auf Europa beschränkt.
Selbst in den USA, in Südafrika und Thailand spucken Geldautomaten nach Eingabe der Geheimzahl sogar Dollar-, Rand- und Baht-Banknoten aus.
Über eine App auf dem Smartphone bezahlen: eine Mobile Wallet ist eine Art virtuelle Geldbörse.
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Auf dem Vormarsch: Bezahlen mit dem Smartphone
Am einfachsten funktioniert mobiles Bezahlen, das in vielen Urlaubsländern stärker verbreitet ist als bei uns. Alles, was es dazu braucht, sind ein Smartphone mit NFC-Schnittstelle, eine hinterlegte digitale Karte sowie die Möglichkeit, eine Kasse kontaktlos zu bezahlen, was ein Wellensymbol signalisiert.
Die bekanntesten Apps für das mobile Bezahlen sind Apple und Google Pay. Dabei sollte man bedenken, dass das Auslandslimit vor der Abreise freigeschaltet wurde und in Nicht-EU-Ländern bei der Benutzung Roaming-Gebühren anfallen can.
Reiseschecks und Sparcard
Zu den finanziellen Polstern unterwegs gehören immer seltener Reiseschecks. Von Hotels, Geschäften und Restaurants werden sie als gleichwertiges Zahlungsmittel akzeptiert und im Gegensatz zu Bargeld bei Verlust ersetzt. Die gängigen Reiseschecks sind in verschiedenen Währungen und Stücklungen bei großen Banken, Sparkassen und in Reisebüros erhältlich. Sie müssen vor Reiseantritt gegen eine Gebühr von einem Prozent des Wertes erworben werden.
Eine deutsche Besonderheit bleibt die Sparcard der Postbank. Mit dieser Guthabenkarte kann Bargeld an allen Postbank-Geldautomaten im Inland kostenlos angehoben werden. Im Ausland wird für eine Abhebungen an Automaten mit dem Visa-Symbol seit Februar 2021 allerdings eine Gebühr von 5,99 Euro berechnet.
Wer im Urlaub alles auf eine Karte setzt, kann schnell mittellos dastehen. Eine technische Störung am Bankautomaten, Verlust oder Diebstahl machen den Urlauber plötzlich unbeweglich. Daher möglichst Karten und Scheinen an verschiedenen Stellen aufbewahren – nicht alles in einer Geldbörse oder Handtasche.
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Quelle: Stern