Mit neuen Sitzen und einem geänderten Innenraum-Design im ICE wird die Deutsche Bahn mehr Fahrgäste in ihren Zügen locken. Die neue Ausstattung soll von Ende 2023 an auf die Schiene kommen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilte. Vorstandschef Richard Lutz sprach von einer “kleinen Design-Revolution”.
Überarbeitet wurden an den Sitzen Polsterung, Bezüge und Verstellbarkeit. Es gibt zusätzliche Steckdosen und Ablageflächen am Platz. Helles Eichenfurnier und warmes Licht sollen die Züge wohnlicher machen. „Wir untermauern unseren Anspruch, noch mehr Menschen für die Bahn zu gewinnen“, sagte Lutz.
Das bisherige Design der meisten ICE’s stammt zu großen Teilen aus den 1990er-Jahren. Als 2017 der neue ICE4 eingeführt wurde, gab es große Kritik an den Sitzen. Die Bahn tauschte sie schließlich aus. Damit sich das nicht wiederholt, haben 900 Fahrgäste als Probanden die Sitze des neuen Designs vorab getestet. Es ist nur für neue Züge gedacht.
Neues Design ab dem 17. Zug des ICE3 neo
Zwar bleiben die Abstände zwischen den Sitzreihen gleich. Die neuen Sitze lassen sich aber vielfältiger stellen und haben in der zweiten Klasse keinen Zwischenraum mehr – klappt man die Armlehne hoch, erhält man eine Bank. Es gibt mehr Ablageflächen. Eine durchgehende Sitzschale hinter beiden Rückenlehnen schützt vor neugierigen Blicken.
Der erste Zug fährt im Dezember 2023. Es ist der 17. Zug des ICE3 neo, von dem 73 bestellt sind. Auch 23 Niederflur-Fernzüge vom spanischen Hersteller Talgo sollen das Design erhalten. Sie werden von Ende 2023 ausgeliefert und fahren unter dem Namen ICE-L auf grenzüberschreitenden und touristischen Strecken. Die Bestandsflotte werde aus Kostengründen noch nicht umgerüstet, sagt Peterson. Auch neue Züge des noch jungen ICE4 kommen im bekannten Design.
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Quelle: Stern