Der neue Hauptstadtflughafen BER hatte am 31. Oktober 2020 das Glück, mitten in der Pandemie in Betrieb zu gehen, als der Flugverkehr auf ein Minimum reduziert war. Nur mit einem Bruchteil des Passagieraufkommens konnten die Prozesse in den Bereichen Check-in, an der Sicherheitskontrolle und beim Boarding optimiert werden. kam es auch aufgrund von Personalmangel für die Fluggäste dennoch wiederholt zu stundenlangen Wartezeiten.
Da vor Corona die Passagierzahlen kontinuierlich auf mehr als 35 Millionen im Jahr 2019 gestiegen waren, reichten die geplanten Kapazitäten am BER mit seinem Terminal nicht mehr aus. Neben Erweiterungsbauten am Hauptterminal wurde ein weiteres Terminal in Rekordzeit erstellt: Der Bau des Terminals 2 wurde im Sommer 2017 beschlossen und bereits im Sommer 2020 abgeschlossen.
Nach zwei Jahren im Dornröschenschlaf
Das Gebäude wurde nicht wie Terminal 1 von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner aus Hamburg entworfen, sondern als ein nüchterner Zweckbau errichtet. Ein Kasten von 240 Metern Länge, 40 Metern Breite und 15 Metern Höhe. Statt Holzvertäfelung und Natursteinböden sind die Materialien schlicht und sparsam, mit offenen Decken wie in einem Industriebau. T2 verfügt über eine Bruttogesamtfläche von 23.000 Quadratmetern und ist auf sechs Millionen Passagiere im Jahr ausgelegt.
Das Terminal ist für die Kunden der Billigflieger ausgelegt und mit der Nordpier verbunden, wo es keine Fluggastbrücken gibt, sondern die Passagiere zu den Gates B30–B45 und weiter über Treppen ins Freie zu den Jets gelangen.
Flugzeuge mit ankommenden Passagieren werden auf dem Vorfeld am Nordpier in unmittelbarer Nähe des Terminal 2 abgestellt. Von dort gehen die Passagiere über die Verbindungsbrücken in T2. Nach einem kurzen Weg durch die Plaza erreichen sie die drei Gepäckausgaben im Erdgeschoss.
Lesen Sie auch:
– Wie der Berliner Luftverkehr seit Jahrhunderten am Tropf hängt
– Deutschlands peinlichste Baustelle oder die Chronik des Pannenflughafens
– Flughafen Berlin Brandenburg: So sieht Berlins neuer Flughafen zwei Wochen vor der Eröffnung aus
Quelle: Stern