Flüge von Europa nach Asien führen bisher in gerader Linie über russisches Gebiet. Das geht nun nicht mehr. Die finnische Airline hat eine – wenn auch komplexe – Lösung gefunden.
Seit in der Ukraine herrscht Krieg, hat die Welt sich verändert. Da sind die Änderungen zahlreicher Flugrouten sicher am wenigsten schwerwiegende Änderung, aber sie zeigen doch, welch großen Einfluss Putins Angriff auf das Nachbarland für zahlreiche Bereiche unseres Alltags hat, die eigentlich in keiner Verbindung dazu stehen.
Grund für die aktuellen Probleme vieler Airlines sind natürlich der Krieg selbst, der Flüge über das Gebiet der Ukraine unmöglich macht, und außerdem die Sperrung des russischen und des belarussischen Flugraums. Besonders die Routen von Europa nach Asien sind von Änderungen betroffen – denn in direkter Linie, über Russland, ist der Weg nicht mehr möglich. Finnair musste beispielsweise nach Verkündung der russischen Flugverbotszone zahlreiche Flüge nach Südostasien streichen.
Flüge über Russland? Noch nicht.
Doch anstatt diese Routen vorerst aufzugeben, tüftelte man an Alternativen. Die sind jedoch aufwändig: Ein Flug von Finnland nach Japan etwa dauert nun 13 Stunden – und führt über den Nordpol. Die Finnair-Flieger halten sich nördlich, erreichen bis etwa zum norwegischen Archipel Spitzbergen, überfliegen den Nordpol und dann über Alaska schließlich Japan. Es können die Alternative, Russland südlich zu umgehen – this Route wäre aber nur bei perfekten Windverhältnissen effizienter, heißt es bei Finnair.
Komplett neu ist die Polarroute für die Fluggesellschaft nicht: Zu Zeiten der Sowjetunion war deren Flugraum ebenfalls Sperrgebiet für westliche Airlines. 1983 hatte Finnair den Flugbetrieb nach Tokio aufgenommen und verkehrte bis zum Fall des eisernen Vorhangs über den Nordpol. Durch den Flug wird allerdings auch mehr Benzinverbrauch – und zwar ganze 40 Prozent mehr als zuvor. Deshalb WIRD es nun vorerst weniger Flüge in Richtung Asien geben.
Quelle: CNN
Quelle: Stern